Zur akustischen Signalisierung werden in der Fernsprechtechnik
verbreitet elektische Wecker in vielfältigsten
Konstruktionen eingesetzt.
Gleichstromwecker besitzen ein neutrales Elektromagnetsystem.
Durch eine Blattfeder wird vor den Eisenkernen der Spulen ein Anker
gehalten, dessen Verlängerung als Klöppel ausgebildet ist. Im Bereich
des Klöppels befindet sich eine Glockenschale. An der den Spulen
abgekehrten Seite des Ankers ist eine Kontaktfeder befestigt, die
im Ruhezustand an einem verstellbaren Kontaktstift anliegt. Man
bezeichnet diese Stelle als Unterbrechungskontakt (Wagnerschen Hammer).
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Wird der Wecker an eine Gleichstromquelle angeschlossen, so fließt
der Strom nacheinander durch beide Spulen, Anker und Unterbrechungskontakt.
Der Kern wird magnetisch, zieht den Anker an, und der Klöppel schlägt
gegen die Glockenschale.
Durch die Bewegung des Ankers ist zugleich der Unterbrechungskontakt
und damit der Stromkreis geöffnet worden. Das magnetische Feld bricht
zusammen, so daß der Anker von der Blattfeder in die Ruhelage zurückgeführt
wird. Da der Unterbrechungskontakt in der Ruhelage geschlossen ist,
wiederholt sich der geschilderte Vorgang so lange, wie die Stromquelle
angeschaltet bleibt.
Der Ankerhub läßt sich durch den verstellbaren Kontaktstift regulieren,
der Klöppelanschlag durch Drehen der exzentrisch gelagerten Glockenschale.
Gleichstromwecker werden vorzugsweise in lokalen Stromkreisen,
beispielsweise zur akustischen Signalisierung bei Klappenschränken
eingesetzt.
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In jedem einfachen Fernsprechapparat sind Wechselstromwecker
eingebaut, die den Amtsanruf in der Sprechstelle hörbar machen.
Daneben werden Wechselstromwecker als zweite Wecker in besonderen
Gehäusen dort angebracht, wo die Lautstärke des Apparatweckers nicht
ausreicht.
Äußerlich unterscheiden sich Wechselstromwecker von Gleichstromweckern
meist dadurch, daß Wechselstromwecker mit zwei Glockenschalen ausgestattet
sind. Die Wirkungsweise aller Wechselstromwecker ist gleich, wenn
auch ihr Aufbau gewisse Unterschiede aufweist:
Wechselstromwecker besitzen ein polarisiertes Elektromagnetsystem
und können nur mit Wechselstrom betrieben werden. Beide Spulen sind
auf Weicheisenkerne geschoben, die auf einem Schenkel des Dauermagneten
(Pole N1 S1) sitzen. Der Anker ist in der Mitte drehbar
gelagert und außerdem am Drehpunkt starr mit einem Klöppel verbunden.
Der Abstand zwischen Anker und Polschuh sowie zwischen Klöppel und
Glockenschale ist veränderbar.
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Hat der Strom gerade die angegebene Richtung, so schlägt der Klöppel
gegen die rechte Glocke, weil der Dauermagnetismus durch das elektromagnetische
Feld (Pole N1 S1) der linken Spule verstärkt und durch
das Feld der rechten geschwächt wird.
Kehrt der Strom seine Richtung um, so wird der Magnetismus des
bisher geschwächten Kernes gestärkt und der des anderen geschwächt.
Der Anker kippt, und der Klöppel schlägt gegen die linke Glocke.
Da der hier verwendete Wechselstrom etwa 15...50mal in der Sekunde
seine Richtung wechselt, wiederholt sich dieser Vorgang ebensooft,
so daß ein zusammenhängendes Läuten entsteht.
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Wechselstromwecker haben gegenüber Gleichstromweckern den Vorteil,
daß der schon vorhandene Dauermagnetismus nur geschwächt bzw. verstärkt
zu werden braucht. Dazu ist viel weniger Energie erforderlich als
zum Aufbau eines magnetischen Kraftfeldes mit Ankeranzugsstärke.
Wechselstromwecker sind daher empfindlicher. Sie besitzen keine
Kontakte, haben daher keine Funkenbildung und sind aus diesem Grunde
auch weniger störungsanfällig als Gleichstromwecker.
Die Teile des Weckers sind auf einer Grundplatte befestigt und
das Magnetsystem ist durch eine Schutzkappe abgedeckt, sofern der
Wecker als eigenständiger Apparat eingesetzt wird. Bei den
sog. Dosenweckern befindet sich das Magnetsystem
dagegen geschützt innerhalb der Glockenschale.
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Quellen: Autorenkollektiv, Apparattechnik |
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